Wie mit Grenzüberschreitungen umgehen Teil II - bei Mutter angesprochen, ihre Reaktion...

Hallo nochmal,

vielleicht erinnern sich einige noch an meinen Post, in dem es darum ging, das ich nicht weiß, wie mit Grenzüberschreitungen seitens meiner Eltern umzugehen.

Es ging um fiese Sprüche Seitens meiner Mutter mir gegenüber und meine dunkelhäutigen Kinder "Da hat man schon so viele Kinder und keins sieht aus wie Du und mit fiesem Blick und nach meiner Sterilisation beim 4. Kaiserschnitt vor 5 Monaten "Bist du denn jetzt auch wirklich sterilisiert. Das ist auch gut so!" Auch bei meinen Teenagerjungs in meiner Abwesenheit über mich lästert "Deine Mutter, dies und das" und so weiter und so fort.

Ich habe auch vor ein paar Wochen erzählt, das ich mich daraufhin gar nichts trau zu sagen usw. Nun ist es gestern durch WhatsApp Nachrichten in die Richtung gekommen und ich habe meiner Mutter daraufhin eine recht lange Audio über WhatsApp zukommen lassen, wo ich diese Thematik sehr ausführlich und sachlich schildere, aber bestimmt. Und das es für mich so nicht mehr geht und ich das auch nicht mehr hinnehmen kann.

3 Stunden später schickt sie mir 3-4 Zeilen, die in etwa so lauten:

---Meine Süsse, danke für deine ehrliche Meinung. Ich bin ehrlich, deine Nachricht hat mich sehr stark getroffen (Wein-Smiley) Aber bitte habe Verständnis dafür, das ich aus einem Gefühl heraus jetzt nichts dazu sagen möchte. Du sollst wissen, du bist meine Tochter und ich hab dich sehr lieb. - - -

Ich habe Verständnis dafür, wenn man damit ein paar Stunden umgehen muss, aber jetzt kommt einfach nichts mehr von ihr und ich fühle mich richtig in der Luft gehangen.
Ich habe das Gefühl, das sie mir das Gefühl geben möchte als spinn ich mir nen Scheiss zusammen und übertreibe und sie das Opfer wäre oderso.

Was soll ich denn nun tun? Und was mach ich, wenn sie jetzt gar nichts mehr dazu sagt und das weiterhin vollkommen ignoriert? Kann man denn so mies sein und sich selbst nicht reflektieren. Sie weigert sich da vehement gegen, bei allen Menschen. Ich hatte Euch ja auch erzählt, daß mein Bruder deswegen seit mehr als 20 Jahren den Kontakt zu ihr abgebrochen hat.

Weiß nicht...was nun?

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Ich finde die Nachricht von deiner Mama garnicht so schlimm. Sie hat eine harte, ehrliche Meinung von dir bekommen, hat sich nicht verteidigt, dir keine Vorwürfe gemacht, sagt sie muss von ihren Gefühlen erstmal runterkommen, was verständlich ist.

Und gleichzeitig sagt sie, dass sie dich lieb hat, das ist doch auch gut.

Ich würde der ganzen Sache mal eine Woche geben. Ihr die Zeit geben es sacken zu lassen und wenn nach einer Woche nichts dazu kommt, nachhaken: „Ich dachte, du schreibst noch was?“

In der Zwischenzeit legst du das ganze gedanklich zur Seite. Egal was sie schreibt, du behältst die Kontrolle über dein Leben.

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Ich schließe mich an, würde aber nicht im Sinne von "Schreibst du noch was?" reagieren. Bei solchen Themen sollte man sich im besten Falle treffen oder zumindest telefonieren. WhatsApp und Co. bieten einfach zu viele Möglichkeiten, Dinge falsch aufzufassen.

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Ich stimme dir grundsätzlich zu, dass kritische Gespräche besser persönlich durchgeführt werden sollte, sehe hier aber durchaus Gründe für eine Ausnahme.

TE ist mit einer grenzüberschreitende Mutter aufgewachsen und musste sich dem Narrativ der Mutter fügen während ihrer Kindheit und des Aufwachsens.

Erst durch das Erwachsenwerden, die Trennung zur Mutter und der Abstand, konnte sie sehen, wie die Mutter eigentlich ist und daraus resultierend den Wunsch entwickeln sich abzugrenzen.

Im persönlichen Gespräch, wenn die Mutter argumentiert und ihre Story aufbaut, kann es passieren, dass TE leicht ins alte Muster zurückfällt: Ihr fällt nicht schnell genug was ein, sie schiebt ihre Gefühle zu Gusten der Mutter weg wie beim Aufwachsen gewohnt, sie fängt sich zu rechtfertigen, ihr fällt es schwer den klaren Kopf zu bewahren und ihre Grenzen zu sehen.

Ich kenne TE natürlich nicht und weiß nicht, wie sie das eigene Risiko sieht „rückfällig“ zu werden, wenn sie ihrer Mutter gegenübersteht. Sollte dies ein Problem sein, würde ich sogar dazu raten, die Kommunikation schriftlich zu machen, damit genug Zeit bleibt sich zwischen den Antworten zu sammeln.

Wenn das Problem nicht besteht, ist ein persönliches Gespräch womöglich besser.

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Willst Du denn mit ihr drüber reden? Oder reicht es Dir, Deinen Standpunkt dargelegt zu haben und zu warten, ob sich was ändert.

Du hast ja immerhin auch einen Weg gewählt, der keine direkte Konfrontation, aber eben auch keine direkte Rückmeldung beinhaltet.

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Hallo!

Ich kann dir nicht viel raten, ich kenne deinen ersten Thread nicht, aber, du könntest nochmal ein Gespräch Aug in Aug mit deiner Mutter suchen und nicht per Sprachnachricht.
Eine Sprachnachricht ist zwar besser als nur Geschriebenes, aber es fehlt trotzdem die Dynamik einer „echten“ Gesprächs, mit Einwänden, Diskussionen, Zugeständnissen und Klarstellungen.
Vielleicht kann deine Mutter erstmal mit deiner Sprachnachricht nicht umgehen und ist auch überfordert, für sie kommt es vielleicht plötzlich, alles was du ihr da gesagt hast und sie weiß nicht wie reflektieren geht.

Welche Reaktion hättest du genau von ihr erwartet?
Du schreibst das sie dich wohl nun als Spinner abstempeln will deinen Gefühl nach, aber tut sie das den auch wirklich? Das weißt du nicht sicher und deshalb solltest du dir erstmal keine solchen negativen Gedanken machen und Szenarien ausmalen, welche womöglich gar nicht passieren, bevor du nicht Face to Face mit ihr geredet hast.
(falls das möglich ist, ansonsten Videotelefonie)

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Sowas hat meine Mutter früher auch gebracht. Man sagt ihr die Meinung über ihr Verhalten und sie gibt sich stark betroffen und ignoriert einem daraufhin. Selbstreflexion = 0
Durch ihre Ignoranz erzeugte sie früher regelmäßig ein schlechtes Gewissen bei mir und ich kam angekrochen.
Würde ich NIE mehr so machen!

Ich rate dir, lass sie in Ruhe. Sie wird sich früher oder später melden. Du hast ihr den Ball zugeworfen, nun ist sie an der Reihe.

Alles Gute für dich!

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Brauchst du denn überhaupt eine Antwort? Oder war es erstmal gut, deine Bedenken und Probleme erstmal klar zu machen und von der Seele zu reden? Die Nachricht deiner Mutter hört sich ja tatsächlich so an als wäre sie getroffen und hätte sich darüber bisher noch keine Gedanken gemacht. Sie macht dir keine Schuldzuweisungen und spricht dir deine Gefühle auch nicht ab.
Wenn du eine klare Antwort willst, würde ich sie in einer Woche nochmal anrufen.

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Hallo,

was nun? Definitiv ein persönliches Gespräch führen, dieses whatsappe ist so kindisch...

Wenn bei mir solche Nachrichten ankommen, werden die meist ohne lesen oder anhören gelöscht... Wenns wichtig ist, spricht mich die Person persönlich an. Wenn nicht, dann Pech.

Oder traust du dich nicht, das von Angesicht zu Angesicht zu klären?

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Stimmt genau. Das war das Thema. Das Problem meinen Eltern Grenzüberschreitungen zu zeigen. Falls du es bemerkt hast... 🙂

Ich finde eine Audio nicht gerade unpersönlich. Zumal meine Mutter und ich ausschließlich Audio sprechen und nie telefonieren. Das ist von Grund schon unsere Kommunikationsbasis, also warum nicht.

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Also sind bei dir auch solche Nachrichten schon angekommen.

Ich bin auch jemand der lange whatsapp Nachrichten / Briefe / Emails schreibt. Weil ich auch schwerwiegende Probleme mit meiner Familie habe.

Und meine Familie bezeichnet es auch als kindisch.

Du solltest dir vielleicht auch mal überlegen, warum du solche Nachrichten bekommst und kein persönliches Gespräch bevorzugt wird.

Warum ich die schriftliche Version (egal ob Brief, Email, whatsapp) vorziehe:
- ich kann meine Gedanken und mein Kummer richtig erklären, mit wohlüberlegten Worten
- ich werde nicht ständig unterbrochen und kann somit alles sagen, was ich sagen will
- mir können die Worte nicht im Mund umgedreht werden, weil ich sie schriftlich festgehalten habe
- ich werde nicht von irgendwelchen manipulativen Aussage überrumpelt. Wenn ich eine schriftliche Antwort bekomme, dann habe ich Zeit darüber nachzudenken und kann entsprechend darauf reagieren

Und jetzt frage ich was kindisch ist? Den Kommunikationsweg, des anderen nicht zu akzeptieren und dann zu ignorieren.
Oder sich so auszudrücken und mitzuteilen, wie man es einfach kann.

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Wenn du sprechen willst, ist what’s Po das falsche Medium.

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Ich bin auch jemand der lange whatsapp Nachrichten / Briefe / Emails schreibt. Weil ich auch schwerwiegende Probleme mit meiner Familie habe.

Und meine Familie bezeichnet das als kindisch.

Es gibt aber gute Gründe warum ich die schriftliche Version (egal ob Brief, Email, whatsapp) vorziehe:
- ich kann meine Gedanken und meinen Kummer richtig erklären, mit wohlüberlegten Worten
- ich werde nicht ständig unterbrochen und kann somit alles sagen, was ich sagen will (bei einem Gespräch kann ich das nicht)
- mir können die Worte nicht im Mund umgedreht werden, weil ich sie schriftlich festgehalten habe (und trotzdem wird am Ende behauptet ich hätte Dinge geäußert, die einfach nicht stimmen. Aber da habe ich es wenigstens dann schwarz auf weiß)
- ich werde nicht von irgendwelchen manipulativen Aussage überrumpelt. Wenn ich eine schriftliche Antwort bekomme, dann habe ich Zeit darüber nachzudenken und kann entsprechend darauf reagieren.

Auch im mündlichen Dialog kann man Gestik und Mimik falsch verstehen. In beiden Gesprächsformen muss man dann halt nachfragen.

Ein mündliches Gespräch ist also nicht immer die beste Lösung.

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What’s app doch immer daneben. Du siehst die Mimik nicht, hörst die Stimme nicht, und interpretierst.

Wenn man ehrlich was los werden möchte und ehrlich eine Antwort, der spricht von Angesicht zu Angesicht. Oder lässt es.

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Ich bin auch jemand der lange whatsapp Nachrichten / Briefe / Emails schreibt. Weil ich auch schwerwiegende Probleme mit meiner Familie habe.

Und meine Familie bezeichnet das als kindisch.

Es gibt aber gute Gründe warum ich die schriftliche Version (egal ob Brief, Email, whatsapp) vorziehe:
- ich kann meine Gedanken und meinen Kummer richtig erklären, mit wohlüberlegten Worten
- ich werde nicht ständig unterbrochen und kann somit alles sagen, was ich sagen will (bei einem Gespräch kann ich das nicht)
- mir können die Worte nicht im Mund umgedreht werden, weil ich sie schriftlich festgehalten habe (und trotzdem wird am Ende behauptet ich hätte Dinge geäußert, die einfach nicht stimmen. Aber da habe ich es wenigstens dann schwarz auf weiß)
- ich werde nicht von irgendwelchen manipulativen Aussage überrumpelt. Wenn ich eine schriftliche Antwort bekomme, dann habe ich Zeit darüber nachzudenken und kann entsprechend darauf reagieren.

Auch im mündlichen Dialog kann man Gestik und Mimik falsch verstehen. Man interpretiert auch mündlich viel falsch, wenn der Wurm schon drin ist.
In beiden Gesprächsformen muss man dann halt nachfragen.

Ein mündliches Gespräch ist also nicht immer die beste Lösung.

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Die Reaktion deiner Mutter ist gar nicht so schlecht. Immerhin schiebt sie nicht alles von sich. Lass es mal wirken und schau ob sie es anspricht oder ihr Verhalten besser zügelt. Beides wäre aus meiner Sicht ok.

Meine Erwartungen? Dein Bruder hat den Kontakt schon abgebrochen. Kinder tun das nicht ohne schwere Gründe. Und meistens lernen diese Exemplare nicht dazu. Meine Erwartung ist dass sie es unter den Teppich kehrt und bald wieder sie selbst ist.